Andreas Herzog gehört zu den bekanntesten und erfolgreichsten österreichischen Fußballspielern der modernen Ära. In den 1990er-Jahren war er das Herzstück des Nationalteams und wurde durch seine Spielweise, Übersicht und sein taktisches Verständnis zur Leitfigur. Seine Karriere erstreckte sich über zahlreiche Stationen – sowohl im Inland als auch im Ausland. Mit insgesamt 103 Länderspielen ist er bis heute einer der Rekordnationalspieler Österreichs. Herzog war dabei nicht nur ein technisch brillanter Mittelfeldspieler, sondern auch ein Symbol für Konstanz, Loyalität und Spielintelligenz. Ob bei Rapid Wien, Werder Bremen, Bayern München oder in der US-amerikanischen MLS – überall hinterließ er einen bleibenden Eindruck.
In der österreichischen Nationalmannschaft war Herzog über Jahre hinweg der kreative Kopf. Seine Spezialität war es, das Spiel zu lenken, Lücken zu erkennen und seine Mitspieler mit punktgenauen Pässen in Szene zu setzen. Er trat 1988 erstmals im A-Nationalteam auf und war bis 2003 eine konstante Größe. Besonders bei der WM 1990 und der EM 1996 war Herzog eine Schlüsselfigur im Mittelfeld. Er verfügte über eine enorme Ruhe am Ball, gepaart mit einem starken linken Fuß, der sowohl für Distanzschüsse als auch für Standards gefürchtet war. Auch in schwierigen Phasen übernahm er Verantwortung und führte das Team mit Erfahrung und Spielverständnis. Seine 26 Tore im Nationaltrikot belegen zudem, dass er nicht nur ein Spielmacher, sondern auch ein treffsicherer Schütze war.
Andreas Herzogs Karriere begann bei Rapid Wien, wo er schnell als großes Talent auffiel. Sein Wechsel zu Werder Bremen war der Beginn einer langen und erfolgreichen Zeit in der deutschen Bundesliga. Mit Bremen wurde er Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger, ehe ihn ein Abstecher zum FC Bayern München zu einem der renommiertesten Klubs Europas brachte. Auch wenn seine Zeit dort kurz war, sammelte er wertvolle Erfahrung. Danach kehrte er zu Werder zurück und wurde dort zu einem Publikumsliebling. In den späten Jahren seiner Laufbahn zog es Herzog in die USA, wo er bei LA Galaxy spielte und auch dort durch seine Technik und Spielübersicht überzeugte. Egal bei welchem Verein – er wurde stets für seine Professionalität, seine Spielkultur und seine Vorbildfunktion geschätzt.
Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn blieb Andreas Herzog dem Fußball treu. Zunächst als TV-Experte aktiv, wechselte er bald ins Trainergeschäft und war mehrere Jahre als Co-Trainer der österreichischen Nationalmannschaft tätig. Später übernahm er das Amt des Cheftrainers bei Israels Nationalmannschaft und war zuvor auch in den USA als Coach tätig. Seine ruhige Art, seine Erfahrung und sein analytisches Denken machten ihn zu einem geschätzten Mann an der Seitenlinie. Herzog zeigt damit, dass seine Stärken – das strategische Denken und das Verstehen des Spiels – nicht mit dem Karriereende endeten, sondern in seiner Trainerlaufbahn eine neue Bühne fanden. Viele Fans hoffen, dass er irgendwann auch als Cheftrainer das österreichische Nationalteam übernimmt.
Andreas Herzog steht für vieles, was heute oft gesucht, aber selten gefunden wird: Loyalität, Bescheidenheit und sportliche Klasse. Er war nie laut, nie übertrieben präsent in den Medien – seine Leistung auf dem Feld sprach für sich. Für viele junge Spieler ist er bis heute ein Vorbild. Nicht nur wegen seiner Erfolge, sondern auch wegen seiner Haltung zum Spiel. Er war ein Teamspieler, der stets das große Ganze im Blick hatte. Auch nach seiner aktiven Zeit bringt er sich immer wieder mit Bedacht und Weitblick in fußballpolitische Diskussionen ein. Österreich kann stolz auf eine Persönlichkeit wie Herzog sein – jemand, der den Fußball nicht nur gespielt, sondern verstanden und gelebt hat.